Lothar O.
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Die Rote Schule ist ein schöner neugotischer Bau von 1857 von Carl August Schramm aus Zittau. Schön sind auch der Schulplatz zwischen Roter Schule und Stadtmuseum, auf dem immer mal der Grünmarkt stattfindet, und die drei Durchgänge zum Kleinmarkt hin. Gibt eine Menge interessanter Details zu sehen. 2015...2019 umfangreich saniert, nutzt die Stadt sie für Archiv-, Depot- und Verwaltungszwecke. Ist jetzt auch besser vor Hochwasser geschützt, das 2002/2013 hier viel Schaden angerichtet hatte. Das "rot" soll von dem früheren rötlichen Außenputz kommen. Mehrere Schulen waren hier untergebracht, zuletzt bis 2001 die Berufsschule. Ursprünglich befand sich hier seit etwa 1255 das Franziskanerkloster, von dem heute noch die Franziskanerkirche übrig ist, in der sich das Stadtmuseum befindet. Wegen der Reformation mußten die Mönche um 1540 gehen und die Klostergebäude wurden für Schulzwecke umgenutzt, blieben bis 1855 auch äußerlich noch bestehen. Dann reichte der Platz nicht mehr und die Rote Schule entstand. Sie konnte immerhin über 1000 Kinder aufnehmen und hatte sogar einen Turnsaal. Damit sich die Mädchen und Jungen der damals noch getrennten Klassen nicht immer über den Weg liefen, gab es separate Aufgänge! Wegen Platzmangels entstanden nach und nach weitere Schulen. Übrigens läuft einem das "rot" in Meißen immerzu über den Weg: rote(r/s) Turm, Haus, Granit, Stufen, Gasse, Weg, Rothes Gut ... und als Rothaarige 😉
Nur über der Elbe schweben weiß die Möwen. An den Weinstöcken vertrocknen letzte rote Beeren und werden zu Zibeben.
Ich schieße keine Möwe tot,
ich laß sie lieber leben und
füttre sie mit Roggenbrot
und rötlichen Zibeben.
(Christian Morgenstern)
Allen eine gute Zeit.
