mit_wenn_ U.
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Diese Bewertung betrifft eine Reiseerfahrung in der Sächsischen Schweiz, nicht den Tourismusverband selbst. Dessen Informationen und Magazine sind wirklich sehr gut, aber die praktische Erfahrung ist dann leider anders.
Zunächst: Ich verstehe den Kommentar von Herrn Fröhlich nur zu gut.
In der Sächsischen Schweiz ist es landschaftlich wundervoll, doch das kann man leider nur genießen, wenn man sich von den Ortschaften fern hält.
In der Stadt Wehlen wehte eine "Refugees not welcome"-Flagge am Garagentor, vor den Gaststätten begegnen einem Motorradfahrer mit Stahlhelm, Gastwirte tragen gerne Kleidung mit Deutschland-Emblem und die altdeutsche Schrift scheint in der Gegend für fast jeden Gewerbebetrieb Vorschrift zu sein u.s.w. Es ist beklemmend, macht traurig und man schämt sich.
Was mich auf meiner letzten Reise zusätzlich extrem schockiert und verärgert hat, war der Umgang mit der Corona-Situation.
Jeder kann sich selber über das Virus, dessen Verbreitung und die aktuelle Lage sowie die Prognose informieren.
Doch vielleicht sollte so etwas ein Tourismusverband übernehmen, wenn es die Gastgeber schon nicht selber tun.
Damit muss man auch nicht jede erlassene Regelung oder Lockerung auf "die da oben" schieben, sondern kann in die Selbstverantwortung gehen.
Dazu kommt noch, dass man als Gastgeber auch proaktiv ein bisschen Verantwortung für seine Gäste tragen sollte.
In meinem Urlaub ist mir in wechselnden Unterkünften durchweg mit Unverständnis und oberflächlichen Kommentaren auf mein persönliches Schutzbedürfnis hin begegnet worden.
Dass man immer und überall ! darauf hingewiesen wird, dass man keine Maske mehr trage müsse, sagt wirklich schon so viel aus!!!
Dass aber alle auf irgendein Handdesinfektionszeug hinweisen, zeigt auch, dass man von der Übertragung durch Aerosolen noch nicht so viel gehört hat.
Dass Gastwirte nicht von selber auf die Idee kommen, nach Möglichkeit, den Gästen anzubieten, draußen zu frühstücken, ihr Essen abzuholen oder sonstiges - völlig unverständlich. Stattdessen wird den Gästen gar der Selbstschutz erschwert und man kommt sich überall ein bisschen argwöhnig betrachtet vor, wenn man diesen doch noch betreibt.
Übrigens: Selbstschutz bedeutet auch Schutz meiner Mitmenschen ... (scheint dort auch unbekannt zu sein).
...und die nächste Covid-Welle kommt (leider) bestimmt...wenn man es bis jetzt noch nicht verstanden hat, dann bin ich ratlos.
Leider hat dieser Urlaub mein Verständnis und mein Mitleid für gastgebende Betriebe deutlich reduziert und ja, auch ich, möchte dort so schnell nicht mehr hin. Leider.